BUND Kreisgruppe Duisburg

Waldkauzkartierung abgeschlossen

27. März 2022

 (Norbert Kilimann)

In Duisburg leben 5 Eulenarten. Eine Art davon, der Waldkauz, lebt vorwiegend in Wäldern. Seit Jahrzehnten werden die Brutvorkommen von uns registriert. Von 2020 bis 2022 wurde erstmals in einer Zusammenarbeit von BUND-Duisburg und NABU Duisburg die Brutbestände im Frühjahr im gesamten Stadtgebiet von Duisburg erfasst. Im Frühjahr 2020 war zunächst der Duisburger Westen der Schwerpunkt, 2021 der Duisburger Norden und 2022 der Duisburger Süden. Für die Bestandserfassung wurden nach Einbruch der Dunkelheit alle potenziellen Wälder, Parks und auch Friedhöfe aufgesucht und dort mit Hilfe einer Klangattrappe nach Waldkäuzen gesucht. Der Einsatz solcher Klangattrappen ist durch die Untere Naturschutzbehörde genehmigungspflichtig und wegen der wehrhaften Vögel mitunter auch gefährlich. Insofern darf sie von Laien nicht eingesetzt werden. Für unsere Untersuchungen hat die Naturschutzbehörde ihr Einverständnis gegeben, da die Ergebnisse auch für die behördliche Naturschutzarbeit sehr wichtig sind.

Im Ergebnis konnten insgesamt 62 Brutreviere ausfindig gemacht werden, davon entfielen 7 auf den Duisburger Norden und 9 auf den Duisburger Westen. Der Duisburger Süden mit seinen ausgedehnten Waldgebieten an der Stadtgrenze zu Mülheim weist somit mit 46 die mit Abstand meisten Waldkauzreviere auf. Auch bei einer derart ausgiebigen Kartierung, die in Summe etwa 100 Arbeitsstunden erfordert hat, ist davon auszugehen, dass nicht alle Waldkauzreviere gefunden wurden. Nicht alle Waldkäuze reagieren auf die Klangattrappe oder sind zur Zeit der Kartierung "zu Hause". Es kann daher angenommen werden, dass etwa 10 % mehr vorhanden sind, was zu einem geschätzten Gesamtbestand von 70 Paaren führt.

Aus den vergangenen 50 Jahren gibt es viele Detailkartierungen in einzelnen Gebieten, bisher ist es aber nicht gelungen, in derart kurzer Zeit, den Gesamtbestand zu kartieren. Daher können keine verlässlichen Angaben zur Bestandsentwicklung gemacht werden. Ein Ergebnis ist aber, dass viele Reviere, z.B. auf dem Homberger Friedhof, dem Jubiläumshain in Hamborn oder dem Alten Friedhof in Neudorf verwaist sind. Bei Bereitstellung von Nistmöglichkeiten könnten potenziell Lebensräume wieder besiedelt werden. Da der Waldkauz in Baumhöhlen brütet und ältere Bäume häufig gefällt werden, ist auch der Bestand insgesamt bedroht. Dokumentiert ist beispielsweise der Verlust eines Brutbaumes bzw. Brutrevieres durch Baumfällungen in der Margarethensiedlung in Rheinhausen nach Aufhebung der Baumschutzsatzung in Duisburg. Seither ist kein Waldkauzruf mehr in der Siedlung vernommen worden.

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