Osttangente
Logistik - LKW Verkehr - RheinRadweg - Osttangente
oder das Märchen, das Straßenneubau Probleme lösen würden
Vor ca. 20 Jahren wollte man in Duisburg für den Logistikstandort Logport I die "Osttangente" bauen und ist an der rechtlichen Zulässigkeit gescheitert. Nach vielen Planungen, Diskussionen war klar, dass eine Straße durch ein Naturschutzgebiet über eine Halde und Kläranlage in einem Hochwasserschutzgebiet nicht geht.
Es gab viele weitere Ideen, Diskussionen und auch Straßenbauten wie die L437N. Es gab Planungen zur Logisitikdiagonalen und Umbau des Marientors und vieles mehr, doch die Logistik hat sich quer über die Stadt weiter ausgebreitet und über die LKW-Verkehre und Routenkonzepte hat man sich immer nur in Teilbereichen Gedanken gemacht.
Die Menschen, die an den Strecken mit LKW-Fehlverkehren zu oder von den Logport-Standorten leben, haben verständlicher Weise Probleme mit Lärm und Dreck durch den LKW Verkehr in Ihren Stadtteilen. Doch statt die Probleme der Menschen in Rheinhausen ernst zu nehmen und die Ursachen der LKW-Fehlverkehre zu analysieren und zu beheben, haben SPD und CDU seit einem Jahr nur ein Wort als "Lösung" anzubieten: "Osttangenten-Verlängerung".
Die Lage für den weiteren Abschnitt der "Osttangente" ist immer noch die gleiche, verändert hat sich zu der Situation vor 20 Jahren, dass hier nun ein viel befahrener Fernradweg an der Stelle ist, an der SPD und CDU die "Osttangente" bauen wollen.
Am 12.02. war in der Zeitung zu lesen, dass es bei den Kooperationsverhandlungen zwischen SPD und Grüne genau um die kritische Frage der Osttangente geht. am 16.02. war der NRZ / WAZ zu entnehmen, dass die vor einem Jahr im Rat der Stadt Duisburg geforderte Machbarkeitsstudie von der Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) fertig gestellt sei. Sich selber eine Machbarkeitsstudie auszustellen ist bestimmt geschickt ;-) Öffentlich ist hier noch nichts!
Was aber auch gerne vergessen wird, ist, dass eine Machbarkeitsstudie bauliche Belange prüft, nicht aber rechtliche Voraussetzungen! Ein Planfeststellungsverfahren ist hier unumgänglich. Ein solches Verfahren braucht mindestens 3 - 5 Jahre, wenn es schnell geht.
Dann ist noch kein Zentimeter gebaut. Sollte es dann genehmigt werden, kann auch noch Klage eingereicht werden. Danach würde dann im Falle eines Falles die Bauzeit beginnen.
Mal ehrlich, ist das etwa "die Belange der Bevölkerung ernst nehmen"? Hilft das den Menschen an den Strecken, wenn da mal in vielen Jahren irgend etwas .. - ... oder eben auch nicht gebaut wird? Wieso werden die Fehlverkehre nicht analysiert? Wieso gibt es keine Auflagen für die Zu- und Anlieferungen? Wieso kann man nicht mit Navi-Herstellern über die Routen reden? Wieso muss der Hin- und Rückweg über die gleiche Strecke gehen? Wieso muss man im 21. Jahrhundert immer noch an symmetrische Straßenführungen denken?
Bis zum Umbau der A40 Auffahrt in Kasslerfeld/Hochfeld gab es dort ein Schild welche Strecke zu Logport (!!! genau ohne Nummer) die schnellste sei: A40 oder mitten durch die Stadt - ratet mal, wie die Anzeige aussah, genau, nicht die A40 nehmen, denn hier braucht man die doppelte Zeit.
Und dann wundern wir uns über LKW in Wohngebieten? Vor allem wenn ein LKW Fahrer aus einem anderen Land gar nicht weiß wie viele Logports es in Duisburg gibt, PKW Navis genutzt werden oder man sich auf Schilder verlässt, die noch nicht mal die Logport-Nummer enthalten?
Liebe SPD und CDU, beginnt doch mal den Menschen jetzt und hier zu helfen und vergesst diese unsägliche Osttangente. Auch wir vom BUND
Duisburg werden Euch das Leben nicht einfacher machen, wenn es zu einem Planfeststellungsverfahren kommt. Wir waren vor 20 Jahren gegen die Osttangente und sind es immer noch!