BUND Kreisgruppe Duisburg

Obstwiesenpflege

Obstwiesen sind wichtige gliedernde Elemente des Niederrheins und die letzten Relikte bäuerlicher Kulturlandschaft, die in der Stadt noch erhalten sind. Sie bieten einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten Nahrung und Lebensraum und sind ideale Trittsteinbiotope im Biotopverbund. Darüber hinaus bieten sie mit ihren Blüten und Früchten eine Augenweide, bereichern somit das Wohnumfeld und gelten als wertvolles Kulturgut.

Obstwiesenpflege an der Kurfürstenstraße

 (K.C.)

Seit 2013 pflegte der BUND Duisburg eine Obstwiese an der Kurfürstenstraße in Duisburg Walsum. Es wurden regelmäßig Gehölze geschnitten, Brombeersträucher zurückgedrängt, die Wiese gepflegt, die Fläche von Müll gereinigt und Wiesenblumen angesiedelt.

Nach über 20 Jahren Betreuung hat der BUND-Duisburg die Pflege der Obstwiese nun in die Obhut des RVR zurückgegeben. Ein Imker wird sie weiter bewirtschaften.

Die neu angelegte Obstwiese in der Rheinaue Walsum kann nun intensiver betreut werden. Darüber hinaus ist eine zusätzliche Obstwiese in der Rheinaue Walsum geplant.

Obstwiese in Duisburg Binsheim  (Meßer)

Von 1988 bis 2020 hat der BUND Duisburg außerdem mehrfach Bestandsaufnahmen der Streuobstwiesen durchgeführt und ist zu folgendem Ergebnis gekommen.

Die Zahl der Streuobstwiesen sowie die Zahl der darauf befindlichen Obstbäume ist in Duisburg seit 1988 jeweils um 42 %, die Obstwiesenfläche um 13 % zurück gegangen. Seit 1988 sind 70 Streuobstwiesen neu angepfl anzt worden, 220 dagegen sind weggefallen. Bezogen auf die letzten 10 Jahre ergibt sich ein Rückgang von 19 % bei der Anzahl der Streuobstwiesen und 9 % bei der Fläche. Im ländlichen Bereich, wo die meisten Streuobstwiesen vorkommen, war der Verlust in den 30 Jahren sehr groß, während im urbanen Raum Neuanpflanzungen die dortigen Verluste mehr als aufgefangen haben.

Bei Naturschutzgebietsflächen in öffentlichem Eigentum sind zahlreiche Streuobstwiesen neu begründet bzw. bestehende ergänzt worden, so dass der Trend positiv ist, während Flächen in privatem Eigentum einen stark negativen Trend aufweisen. Die Hauptgründe für den Verlust an Streuobstwiesen sind das Absterben von Obstbäumen, ohne dass Ersatz gepflanzt wurde (41 %) und die Zerstörung durch Bebauung oder andere Maßnahmen (37 %). Die übrigen 22 % verteilen sich auf Verbrachung bzw. Verbuschung und Intensivierung der gärtnerischen Nutzung.

Poster Obstwiesenpflege  (J.M.)