BUND Kreisgruppe Duisburg

Naturnahe und wilde Wälder

>> Wird sich Ihre Partei dafür einsetzen, dass Teilflächen der Wälder in Duisburg kurzfristig aus der forstlichen Nutzung genommen werden, und eine sukzessive, langjährige Naturverjüngung mit einheimischen Baumarten erfolgen wird?

Partei CDU SPD LINKE GRÜNE
Ja     x  
Nein        
keine eindeutige Positionierung x x   x

Begründungen der Positionierungen:

LINKE:

Jedenfalls darf die forstwirtschaftliche Nutzung nicht den ökologischen Bedürfnissen im Wege stehen. Ob eine vorsichtige Auslichtung ökologisch sinnvoll ist, scheint forstwissenschaftlich wohl noch nicht ganz geklärt zu sein (womöglich interessengeleitete Ansicht?)

CDU:

Die Forstwirtschaft auf Duisburger Stadtgebiet wird unserer Einschätzung nach durchaus nachhaltig betrieben und zwar nicht nur aus ökonomischer Perspektive sondern auch aus ökologischer. Am Beispiel des Baerler Busches lässt sich das verdeutlichen. Hier sorgten Baumentnahmen teils in erheblichen Umfang jüngst für Bürgerprotest. Wenn diese Maßnahmen verbunden mit Neupflanzungen heimischer Gehölze aber nachweislich nötig sind, damit ein Wald letztlich gesund bleibt, ist das unstrittig. Zumal im Baerler Busch auch Areale gezielt sich selbst überlassen oder künftig aus der Bewirtschaftung entnommen werden, um Natur- und Artenschutz zu fördern.

GRÜNE:

Eine intensive forstliche Nutzung des Stadtwalds findet in Duisburg auch heute schon nicht statt. Naturverjüngung ist grundsätzlich ein wichtiger Prozess zur Selbsterneuerung des Waldes, den es z.B. auch mit einem angepassten Wildmanagement zu unterstützen gilt. Doch der Klimawandel stellt enorme Herausforderungen an die Pflege unserer Wälder, da auch Baumarten betroffen sind, die bisher als klimastabil galten (z.B. die Buche). Damit diese Herausforderungen bewältigt werden können, ist aus unserer Sicht primär die Forstverwaltung mit ausreichend Personal- und Sachmitteln auszustatten.

SPD:

Die Forstverwaltung der Stadt Duisburg setzt sich bereits seit Jahren für eine naturnahe Waldentwicklung ein. Hierzu gehört sowohl das Aus-der-Nutzung-Nehmen von Flächen (z.B. im Rahmen der FSC-Zertifizierung), als auch das Fördern der Naturverjüngung. Aus Sicht der Fachverwaltung ist die hohe Zahl von 25 % an Artenverlust für Duisburg nichtzutreffend, da die forstliche Praxis wie erwähnt seit langem nicht auf forstlichen Ertrag, sondern auf Erhalt und die ökologische Wertigkeit des Waldes ausgerichtet ist. Insofern dürfte der Artenschwund im Wald - sofern überhaupt in Duisburg vorhanden - bei einem deutlich geringeren Prozentsatz angesiedelt sein.